

"ALARMTAUCHEN"
Theaterstück zur NS-Zeit in Lustenau von Tobias Fend
cafefuerte, AT
Mai 2018
Mitten in Lustenau taucht ein U-Boot der deutschen Wehrmacht auf. Ein riesiges Stahlmonster aus einer anderen Zeit. An Bord sind nur Soldaten aus Lustenau. Als immer klarer wird, dass das Boot im Heute gelandet ist, dass es das Deutsche Reich nicht mehr gibt, müssen sich die Soldaten zur neuen Situation verhalten. In überhöhten, bösartig–komischen Rückblenden wird vom Anschluss, von Denunziation und vor allem von Natascha, einer Zwangsarbeiterin aus der Ukraine, berichtet. Sie wollen alles schnell vergessen oder nicht von ihrer Welt ablassen. Sie verherrlichen, verteidigen, beschönigen und klagen an. Sie tauchen auf oder bleiben U-Boote.
In Liederbüchern und Erziehungsratgebern, in unseren Kellern und Köpfen und in unserer Regierung tauchen mehr und mehr kleine und große faschistische U-Boote auf. Scheinbar waren sie immer da. 80 Jahre nach dem Anschluss ist es nach wie vor wichtig darüber zu reden. Oder wussten sie, dass es 1944 in Vorarlberg 15 000 Sklaven gab?
Das Stück verarbeitet wahre Begebenheiten aus Lustenau, recherchiert im Historischen Archiv der Gemeinde. Im Zuge eines thematischen Schwerpunkts finden auch noch eine Ausstellung in der Galerie Hollenstein ab 24. Mai, sowie Vorträge und Diskussionen zum Thema statt.
Regie: Danielle Fend-Strahm
Komposition und Musikalische Leitung: Florian Wagner
Ausstattung: Matthias Strahm
mit: Claudia Sutter, Tobias Fend, Gregor Weisgerber
Fotos: cafefuerte

